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AWO fordert mehr praxisnahe Demokratieformate im Ganztag und in Kitas!

Stuttgart, am 13.05.2024

Anlässlich des Tags der Kinderbetreuung ruft die AWO die Landesregierung auf, das Potential in Kitas und im Ganztag zur Demokratieerziehung stärker zu nutzen. 
Partizipation steht inzwischen in fast jedem Leitbild von Kitas und Ganztagsförderung, auch die Grundhaltung bei Fachkräften stimmt, aber es fehlt noch die Verbindung zur nachhaltigen Umsetzung auch im Familienalltag.   

Natürlich gehe es auch darum, dass alle Kinder morgens mit einem Lächeln begrüßt und dabei begleitet werden, die Welt spielend zu entdecken. Allerdings werde das Potenzial zur Demokratiestärkung heute oft nicht genutzt oder auch als zusätzliches „add-on“ gesehen. Hier gehe es darum, die Möglichkeiten zu nutzen und auszubauen, durch stärkere Befähigung der Fachkräfte, die Demokratieerziehung zum Regelinhalt im pädagogischen Alltag zu machen und den Familien einfache demokratische Folge-Rituale für ihren Familienalltag mitzugeben.  

Laut AWO Württemberg gibt es tolle Möglichkeiten vor Ort, in Kitas und Ganztags-Schulangeboten, Demokratieförderung auf Augenhöhe umzusetzen. Das funktioniert teilweise über alltägliche Entscheidungen, wie die Wahl zwischen einer frühen und einer späteren Mittagessenszeit, durch die Wahl von Projektthemen oder durch Abstimmungen bei der Gestaltung des Morgenkreises. Aber auch Aushandlungsprozesse im Spiel der Kinder sind ein wichtiges Lernfeld für Demokratie, das von Fachkräften begleitet und ermöglicht werden muss. Dies gelingt nur durch eine partizipative Alltagsgestaltung auf Augenhöhe mit den Kindern. Die Basis sei die Haltung der Fachkraft – und die falle nicht vom Himmel.  

„Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz sind die Grundwerte der AWO. Das drückt sich in unserer täglichen Arbeit und der Haltung unserer Mitarbeitenden aus. Zur Haltung gehört auch das Selbstverständnis, das Wesen der Demokratie im Alltag erlebbar zu machen, in alltäglichen Situationen.“, betont Frau Daniela Engelmann, Kita-Leitung des „AWO Kinderhaus „Am Tännich“ in Aalen. „Wir ermutigen Mitarbeitende auch regelmäßig, sich an Aktionen und Demos für Demokratie und Menschenrechte zu beteiligen oder auch aktuell an der LIGA Kampagne #IchGeheWählenWeil". Denn wie soll man ein demokratisches Vorbild sein, um die Kleinen über Partizipation an Demokratie heranzuführen, wenn man da selbst nichts erlebt hat? Fortbildungen allein oder Materialien reichen da nicht."  

Die AWO sieht hier auch die Familienförderung insgesamt im Fokus. Neben den institutionellen Bereichen wie Kita und Schule sind die Familien der zentrale Ort der Betreuung und Bildung von Kindern.  Dr.  Marco Lang, Geschäftsführer der AWO Württemberg: „Demokratie ist nicht einfach. Demokratie ist harte Arbeit. Und daher auch anstrengend: eigene Standpunkte entwickeln, die Standpunkte anderer akzeptieren, diskutieren und gemeinsam um Lösungen ringen. All das will geübt sein. Wenn wir die Demokratie stärken wollen, muss dies in den Mittelpunkt der kindlichen Bildung und der Familienbildung rücken. Und wir müssen sicherstellen, dass wir alle Familien erreichen. Familienzentren, Stadtteilhäuser und Quartiersarbeit sind hier gute Ausgangspunkte, die es auszubauen gilt.“ 

Als AWO fordern wir daher die Landesregierung auf, familien- und alltagstaugliche Demokratiestärkungsformate mit Kindern und Eltern gemeinsam zu entwickeln, um damit wieder mehr Selbstwirksamkeit zu ermöglichen!  

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Ansprechpartner*innen 

Die Arbeiterwohlfahrt

Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen sowie rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen. In Württemberg hat die AWO über 10.000 Mitglieder und fast 5.000 Beschäftigte.

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