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AWO Württemberg zum Tag der Kinderbetreuung 2023: Frühkindliche Bildung muss gewährleistet sein!

Stuttgart, 15.05.2023:  

Der Tag der Kinderbetreuung ist ein guter Anlass, erneut zu fordern, die Rahmenbedingungen für frühkindliche Bildung zukunftsfähig zu gestalten: Es braucht Möglichkeiten, die Betreuungsmiseren vor Ort kreativ lösen zu können.

Die Frühkindliche Bildung in Kitas leistet einen wichtigen Beitrag für die Bildungsgerechtigkeit und kann soziale Ungleichheiten deutlich reduzieren, denn als zumeist erste Station der Sozialisation außerhalb der Familie lernen Kinder spielend, sich zu eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln und mit Gleichaltrigen zu entdecken, was die Welt für sie bereithält. Kinder, Eltern und Kita-Mitarbeitende vermissen frühkindliche Bildung im Alltag – ungeplante Schließtage und Öffnungszeitenreduzierungen gehen allen an die Substanz!

Dazu erklärt Dr. Marco Lang, Geschäftsführer der AWO Württemberg: „Angesichts der aktuellen Situation (Post-Corona Erschöpfung, Überlastung, Fachkräftemangel) zeigt sich, wie wichtig gute Arbeitsbedingungen, eine faire Entlohnung und Wertschätzung sind. Gerade jetzt möchten wir den Erzieher*innen in den Einrichtungen und ihren Leitungen einen großen Dank aussprechen.

Dabei darf es aber nicht bleiben: Frühkindliche Bildung und Teilhabe für die Kinder kann nur gelingen, die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern nur dann funktionieren, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur dann gewährleistet werden, wenn die Struktur in der Kindertagesbetreuung verlässlich zur Verfügung steht.

Wenn wir unserem sozialpolitischen Auftrag nachkommen möchten, Kindern die Chance auf eine gute Zukunft zu ermöglichen, dann gilt es jetzt:

  • Qualität zu sichern: Wir begrüßen die Weiterführung der Finanzierung der pädagogischen Leitungszeit bis Ende 2024. Diese wurde jedoch erneut an das Bundesgesetz (KiQuG) gekoppelt. Die Tätigkeiten der Einrichtungsleitungen überschreiten längst die zur Verfügung gestellte Zeit zur Qualitätssicherung. Sie nehmen auch erhebliche Aufgaben im Bereich Organisation und Personalmanagement wahr. Ihre gesamten Tätigkeiten im Rahmen einer Leitungszeit müssen endlich in eine Regelfinanzierung überführt werden. Kommunen und Träger*innen von Kindertagesstätten benötigen Planungssicherheit. Wir fordern zudem, durch Verwaltungskräfte unsere Kita-Leitungen von Bürokratie entlasten zu dürfen.
  • Gute Kita trotz Fachkräftemangel: Wir fordern über neue Möglichkeiten zur Sicherung der Betreuung vor Ort nachdenken zu dürfen, zum Beispiel im Rahmen von Modellprojekten. Wir fordern, Kindern nicht länger Lern- und Entwicklungsimpulse vorzuenthalten, nur weil uns die sozialpädagogischen Fachkräfte fehlen – wir wünschen uns eine kompetenzorientierte Eignungsprüfung, um statt ausschließlich formal passender Menschen die für die Kinder richtigen Personen einsetzen zu können! Damit das Gesamtteam bestmöglich pädagogisch arbeiten kann, braucht es Fachberatungen!

Grundsätzlich sind unsere Träger gerne Teil der Verantwortungsgemeinschaft . Sie sichern damit die kommunale Daseinsfürsorge und erwarten die dafür auskömmlichen Rahmenbedingungen - hier muss nachgesteuert werden.

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Die Arbeiterwohlfahrt

Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen sowie rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen. In Württemberg hat die AWO über 10.000 Mitglieder und fast 5.000 Beschäftigte.

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