#AWOwaehltDemokratie #DasHerzgewinnt
Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen und rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen. In Württemberg hat die AWO rund 8.000 Mitglieder und fast 5000 Mitarbeiter*innen.
Unsere Grundwerte Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz sind immer handlungsleitend. Diese Prämissen wünschen wir uns auch von einer neuen Bundesregierung. Alle 15 Forderungen finden sich auf AWO wählt Demokratie - AWO, mit diesem Standpunkt unterstreichen wir Forderung 9 aus dem Themenkomplex Gleichstellung- und Frauenpolitik.
Zu einer der grundlegenden Philosophien der Arbeiterwohlfahrt gehört die Gleichstellung. Erwähnenswert hierbei ist, dass der Verband nach der Gründung 1919 durch Marie Juchacz ausschließlich von Frauen geführt wurde. Ihr Leitbild einer geschlechtergerechten Gesellschaft ist sehr eng verknüpft mit den AWO-Werten Freiheit, Gleichheit & Gerechtigkeit. Alle Menschen sind frei, ihre Lebensentwürfe unabhängig von Geschlecht & sexueller Identität umzusetzen. Hervorzuheben sind die Selbstbestimmung und die eigenverantwortliche Entscheidung eines jeden Menschen für oder gegen ein Leben mit Kindern.
Aus unserer Beratungspraxis und Unterhaltung von Frauenhäusern wissen wir, dass es die Sicherstellung und Verbesserung der Hilfen und des Schutzes vor allen Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt, insbesondere zur Verhinderung von Femiziden und mit der Berücksichtigung von zielgruppenspezifischen, intersektionalen Schutzbedarfen in Baden-Württemberg braucht. Voraussetzung dafür ist die Weiterentwicklung von Koordinations- und Steuerungsstrukturen mit klaren Zuständigkeiten zur Gewährleistung der ganzheitlichen Umsetzung der Istanbul-Konvention in Baden-Württemberg.
Die Etablierung einer nachhaltigen, strukturell verankerten Vernetzung und der effektiven, interdisziplinären Kooperation aller relevanten zivilgesellschaftlichen, politischen und staatlichen Akteurinnen und Akteure im Hinblick auf die Umsetzung im Ländle wäre nicht nur zukunftsgerichtet, sondern trüge zu einem effizienten und resilienten Hilfesystem bei.
Das käme insbesondere betroffenen Frauen zu Gute, denn die Gewährleistung bedarfsgerechter, niedrigschwelliger und schneller Zugänge zu angemessenen, fachlichen und diskriminierungsfreien Schutz- sowie Hilfsangeboten für alle Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt und deren (mit-) betroffenen Kindern, die zielgruppenspezifische Bedarfe berücksichtigen, in Eilfällen sofortige Hilfestellung leisten, zur kurz- oder langfristigen Bewältigung der Gewaltsituation beitragen und die Entwicklung einer gewaltfreien Lebensperspektive unterstützen ist unerlässlich.
Darüber hinaus braucht es nachhaltige Ursachenbekämpfung und frühzeitige Verhinderung von geschlechtsspezifischer Gewalt durch präventive Maßnahmen, wie Sensibilisierung, Fort- und Ausbildungen und Täterarbeit. Ohne umfassende politische, gesellschaftliche sowie zielgruppenspezifische Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit für geschlechtsspezifische Gewalt als gesamtgesellschaftliches Problem sowie zu Informationen über Zugänge zu Hilfe- und Schutzmöglichkeiten wird es nicht gehen – hier ist von allen hinschauen gefragt, nicht wegsehen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sprechen Sie uns an!
Ansprechpartner:
Koordination Sozialpolitik: Laura Streitbürger, streitbuerger@awo-wuerttemberg.de
Geschäftsführung: Dr. Marco Lang, marco.lang@awo-wuerttemberg.de