Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen und rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen. In Württemberg hat die AWO rund 8.000 Mitglieder und fast 5000 Mitarbeiter*innen. Die Grundwerte der Arbeiterwohlfahrt Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz sind immer handlungsleitend. In der Pflege haben wir langjährige und vielfältige Expertise durch 14 Pflegeheime und diverse spezialisierte stationäre Angebote wie z.B. die junge Pflege oder die Demenzstationen.
Die AWO Württemberg sieht im gezielten Einsatz digitaler Technologien, einschließlich moderner Ansätze wie Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik, einen entscheidenden Beitrag zur Entbürokratisierung und zur Steigerung der Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege. Diese Technologien können die Attraktivität und Effizienz des Pflegebereichs maßgeblich erhöhen.
Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Digitalisierung ist die verpflichtende Anbindung an die Telematik-Infrastruktur (TI), die eine Vernetzung der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen ermöglicht.
Digitale Technologien haben das Potenzial, mehrere der aktuellen Herausforderungen in der Pflegelandschaft zu bewältigen. Neben der Entlastung durch Entbürokratisierung können insbesondere neue Technologien wie KI und perspektivisch auch die Robotik das Personal unterstützen und somit die angespannte Personalsituation nachhaltig verbessern. Unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtslage und ethischer Bedenken ist es wichtig, eine Kultur zu schaffen, die den Einsatz und die Erprobung neuer Technologien ermöglicht.
Richtungsweisend ist hierbei die Vorarbeit des Landeskompetenzzentrums PflegeDigital@BW, das Einsatzmöglichkeiten von digitalen Technologien in der Pflegepraxis erprobt. Darüber hinaus sollte der Fokus verstärkt auf Überlegungen basieren, wie Robotik nicht nur im Service und in der Freizeitgestaltung, sondern auch zur körperlichen Unterstützung von Pflegekräften eingesetzt werden kann und wie KI künftig direkt Pflegende in ihren Aufgaben entlasten kann.
Im Rahmen geförderter Innovationsprojekte sollten neben innovativen Wohnformen auch Entwicklungen im Bereich KI und Robotik berücksichtigt werden, um das volle Potenzial technologischer Innovationen in der Langzeitpflege auszuschöpfen. Hierfür ist eine Fortführung und Erweiterung finanzieller Mittel notwendig, gegebenenfalls auch durch die Öffnung weiterer Fördermöglichkeiten.
Die AWO Württemberg vertritt den Standpunkt, dass die aktuelle Implementierung von KI und Robotik für Einrichtungen aus eigener Kraft nur unter erheblichem Risiko möglich ist. Gründe hierfür sind unter anderem die Finanzierungssystematik von Pflegeeinrichtungen und die Zweckgebundenheit der finanziellen Mittel.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sprechen Sie uns an!
Ansprechpartner:
Referat Pflegepraxis und Pflegepolitik: Michel Klier: klier@awo-wuerttemberg.de
Geschäftsführung: Marcel Faißt: faisst@awo-wuerttemberg.de