#AWOwaehltDemokratie #DasHerzgewinnt
Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen und rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen. In Württemberg hat die AWO rund 8.000 Mitglieder und fast 5000 Mitarbeiter*innen.
Unsere Grundwerte Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz sind immer handlungsleitend. Diese Prämissen wünschen wir uns auch von einer neuen Bundesregierung. Alle 15 Forderungen finden sich auf AWO wählt Demokratie - AWO, mit diesem Standpunkt unterstreichen wir Forderung 5 aus dem Themenkomplex Pflege.
Soziale Absicherung ist wichtig! Gerade in Zeiten zunehmender Herausforderungen wie steigenden Gesundheitskosten, demografischem Wandel und zunehmenden sozialen Ungleichheiten ist es wichtig, dass stark belastete System der gesetzlichen Kranken- und Sozialversicherungen zu stabilisieren. Die AWO Württemberg bekräftigt daher die Wichtigkeit der Kernforderung des AWO-Bundesverbands nach einer Bürgerversicherung, die alle Berufsgruppen und Einkommensarten einschließt.
Aktuell ist der Versichertenkreis der gesetzlichen Krankenversicherung begrenzt. Einkommensstarke, Selbständige und Beamte haben die Möglichkeit eine private Versicherung in Anspruch zu nehmen und sind daher von Beiträgen auf bestimmte Einkommensarten ausgenommen. Dies führt zwangsweise zu einer Zwei-Klassen-Medizin durch eine ungleiche Verteilung der finanziellen Lasten. Durch die Einbeziehung aller Berufsgruppen und Einkommensarten schaffen wir eine breitere Finanzierungsbasis und fördern die Solidarität innerhalb der Gesellschaft.
Eine Beitragsbemessung und Beitragsbemessungsgrenze sollten hierbei einheitlich gewählt und transparent festgelegt werden, um größtmögliche Gerechtigkeit herbeizuführen. Dies würde bedeuten, dass einkommensstärkere Bürgerinnen und Bürger stärker belastet werden während Bürgerinnen und Bürger mit niedrigeren Einkommen entlastet werden. Dies entspricht dem Solidarprinzip, auf dem unser Sozialsystem basiert: Jeder trägt nach seinen/ihren Möglichkeiten zum Gemeinwohl bei.
Die positiven Effekte einer Bürgerversicherung und die Anpassung der Beitragsbemessung würde zum einen die finanzielle Stabilität der Sozialversicherung stärken. Zum anderen könnten Leistungen verbessert und Beitragssätze langfristig stabil gehalten werden. Zeitgleich wird das Vertrauen von Bürgerinnen und Bürgern in das Sozialsystem erhöht und soziale Spannungen abgebaut.
Ein solcher Schritt erfordert Mut und Entschlossenheit in der Politik, da bestehende Privilegien hinterfragt und der Wille zur Veränderung stark sein muss. Der langfristige Nutzen für die Gesellschaft rechtfertigt jedoch die Anstrengungen und wäre ein weiterer Schritt für ein zukunftsfähiges und gerechtes Deutschland
Es ist an den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, die notwendigen Reformen in Angriff zu nehmen. Ein gemeinsames Gestalten eines Sozialsystems, das alle einbezieht und niemanden zurücklässt, ist erstrebenswert. Die Bürgerversicherung könnte der Weg zu mehr Solidarität, Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit für alle sein.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sprechen Sie uns an!
Ansprechpartner:
Referat Pflege: Michel Klier, klier@awo-wuerttemberg.de
Geschäftsführung: Marcel Faißt, faisst@awo-wuerttemberg.de