Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen und rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen. In Württemberg hat die AWO rund 8.000 Mitglieder und fast 5000 Mitarbeiter*innen.

Unsere Grundwerte Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz sind immer handlungsleitend. Diese Prämissen wünschen wir uns auch von einer neuen Bundesregierung. Alle 15 Forderungen finden sich auf AWO wählt Demokratie - AWO, mit diesem Standpunkt unterstreichen wir Forderung 1 aus dem Themenkomplex Demokratie & Zukunft.

Die ökologische Transformation muss sozial gestaltet werden

Also AWO Württemberg erkennen wir die Verknüpfung sozialer und ökologischer Herausforderungen und setzen uns für eine sozial-ökologische Transformation ein. Dabei betonen wir die Notwendigkeit, soziale Spaltungen und populistische Instrumentalisierungen zu vermeiden.

Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine Gerechtigkeitskrise, da sie die am meisten benachteiligt, die am wenigsten dafür verantwortlich sind. Dies gilt global wie auch für Deutschland. Einkommensschwache Haushalte stehen oft vor größeren Belastungen und brauchen gezielte Unterstützung, um die Transformation mitzutragen.

  1. Die ökologische Transformation sozial gestalten
    Eine faire Lastenverteilung ist essenziell. Menschen mit höherem Einkommen tragen aufgrund ihres im Durchschnitt größeren Ressourcenverbrauchs stärker zur Klimakrise bei und sollten auch mehr zur Lösung beitragen. Steuer- und Fördermaßnahmen müssen soziale Auswirkungen berücksichtigen, um Zusatzbelastungen für ärmere Haushalte zu vermeiden. Ein nachhaltiger Lebensstil darf keine Einkommensfrage sein – das Existenzminimum muss nachhaltige Teilhabe ermöglichen. Dazu bedarf es ein sozial gestaffeltes Klimageld, um Zusatzbelastungen für sozial schwächere Gruppen abzufedern. Förderprogramme zum Klimaschutz müssen alle Einkommens- und Vermögensgruppen erreichen. Gleichzeitig darf klimaschädliches verhalten nicht subventioniert werden.
  2. Sozialökologische Infrastruktur ausbauen
    Investitionen müssen von ressourcenintensiver Infrastruktur hin zu nachhaltigen Alternativen umgelenkt werden. Der öffentliche Nahverkehr soll ausgebaut, bezahlbar und für alle erreichbar gemacht werden. Auch öffentliche Wohnungsbauprojekte müssen energie- und flächeneffizient sein, während soziale Leistungen einen nachhaltigen Lebensstil ermöglichen sollten. Umsetzungsmaßnahmen könnten beispielsweise den Ausbau des ÖPNV und die Förderung des Deutschlandtickets für sozial schwächere Familien sowie den landesweiten Ausbau der Radinfrastruktur umfassen.
  3. Bestehenden sozialökologischen Mehrwert stärken
    Praktische Ansätze wie Upcycling-Projekte, Energieberatung oder Repair-Cafés können CO₂-Emissionen reduzieren und sozialen Mehrwert schaffen. Diese Ansätze sollten gefördert und flächendeckend etabliert werden, um alle gesellschaftlichen Schichten einzubeziehen. Dies ist in den Förderlinien für Mehrgenerationenhäuser, Familienzentren und Begegnungsstätten sowie der Quartiersstrategie konkret zu verankern.
  4. Daseinsvorsorge sozialökologisch fördern
    Die freie Wohlfahrtspflege trägt Verantwortung für soziale Infrastruktur und Nachhaltigkeit. Damit ihre Einrichtungen – etwa Pflegeheime – ökologischen Standards gerecht werden, müssen Investitionen in Klimaschutz in der Refinanzierung berücksichtigt werden. Darüber hinaus muss zur Sicherung von nachhaltiger und gesunder Ernährung in sozialen Einrichtungen der Regelsatz für Gemeinschaftsverpflegung angepasst sowie der Hitzeschutz als Pflichtaufgabe in der Pflege verankert werden.

 

Zu diesem Thema finden sich weitere Informationen hier:

Nachhaltigkeit und Innovation - AWO

Pressemitteilung: Bündnis aus Wohlfahrts- und Umweltverbänden und Gewerkschaften in BW ruft zur sozial-ökologischen Transformation auf 03.06.24

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sprechen Sie uns an!

Ansprechpartner:

Referat Nachhaltigkeit: Martina Krautwurst, krautwurst@awo-wuerttemberg.de

Geschäftsführung: Dr. Marco Lang, lang@awo-wuerttemberg.de

 

Positionen und Stellungnahmen

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